Donnerstag, 9. September 2021

Feiert mit uns!


Vor 15 Jahren, genauer am 16.09. 2006, trafen sich in Templin neun Pastafari, um den Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Berlin-Brandenburg e.V. zu gründen. Ein Ereignis, über das in den Medien nirgendwo berichtet wurde. 

Heute hat die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V. , wie wir nach der Öffnung für die ganze Republik heißen, eine weltweit bekannte gemeinnmützige Körperschaft mit über 600 Mitgliedern. 
Wir haben uns vor Gericht geschlagen, einmal, beim Kampf um die Anerkennung als gemeinnützige Körperschaft, sogar siegreich. 
Bei der Anerkennung als Weltanschauungsgemeinschaft waren wir noch! nicht so erfolgreich. Aber seit 2019 liegt unsere Sache beim Bundesverfassungsgericht und wir sind voller Hoffnung. Hat uns doch eine an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW erschienene Thesis nicht nur bestätigt, dass unsere Klagen sehr notwendig sind, um noch offenen Fragen im Verhältnis von Staat und Religion zu klären, sie bescheinigt uns auch, alle Voraussetzungen einer Weltanschaungsgemeinschaft zu erfüllen.

Wir laden euch ein, das mit uns zu feiern. 

Wann:                2. und 3. Oktober
Wo:                    Templin, Gut für Tiere Dorettenhof

Programm:        02. 10. 2021

15:00 Uhr   
"Islamischer Lobbyismus - Der Weg von Organisationen des politischen Islam durch die Institutionen"
Ein Vortrag von und mit Dr. Carsten Frerk im Festsaal des Historischen Rathauses                          

16:30 Uhr   
Führung über den Evolutionsweg mit Peter Linke im Bürgergarten                            

20:00
Uhr Tanz mit dem UFO - Uckermärkisches Folkorchester 

auf dem Gut für Tiere Dorettenhof,                                     anschließend Disko mit DJ Igelknie

 

                             03.10. 2021

11:00 Uhr Prozession  

vom Neuen Rathaus vorbei an der St. Maria - Magdalena - Kirche zum Historischen Rathaus. Dort gibt es dann auf dem Marktplatz eine Nudelmesse. 

Der Vortrag, die Führung und selbstverständlich auch die Prozession sind kostenlos, der Tanzabend kostet 2,- Euro. 

Aber wir haben noch ein besonders Angebot für euch. Für schlappe 10,- Euro gibt es ein Rundumsorglos-Ticket. Darin enthalten ist:

- Übernachtung auf dem Gut für Tiere. Entweder im eigenen Camper oder im eigenen Zelt. Das darf wind- und wettergeschützt in der Reithalle des Gutes aufgestellt werden. 
- Abendessen am 02. 10. und Frühstück am 03.10.  Was es gibt, ist noch nicht sicher. Wir denken in die Richtung Pasta mit Fleischklößchen und Tomatensoße oder mit Gulasch. 
- Der Tanzabend ist natürlich auch enthalten.

Anmeldungen für das Rundumsorglospaket bitte bis spätestens 24.09. 2021 an info@pastafari.eu. Dann bekommt ihr Bankverbindung und Betreff für die Überweisung, die bis zum 30.09.2021 auf unserem Konto eingegangen sein muss. 

Setzt die Segel und geht auf große Fahrt. Wir freuen uns schon sehr auf euch. 


Hinweis 1: 
Alle Veranstaltungen finden nach den zum Veranstaltungszeitpunkt in der Uckermark geltenden Coronaregelungen statt.
Sollte die Party mit dem UFO auf Grund der Wetterlage in der Reithalle stattfinden müssen, würde die 3G Regelung greifen.

Hinweis2:
Natürlich könnt ihr, wenn ihr es lieber nicht so piratig sondern mehr komfortabel habt, gern auch anderswo in Templin übernachten. Dann solltet ihr jedoch vorher schon den Rückweg vom Gut ins Hotel klären. In Templin fährt nach 22:00 Uhr nichts mehr, nicht mal mehr Taxis. (:

Donnerstag, 22. Juli 2021

Auf zur Nudelmesse

 


Die gibt es am Sonnabend, d. 24.07.2021 um 15:00 Uhr.


Wir treffen uns wieder im Volkspark Friedrichshain. Allerdings nicht mehr auf dem Kleinen Bunkerberg, sondern auf der Grillwiese "Am Hain". 

Dort grillen wir aber nicht, sondern machen Picknick. Jeder bringt sich selbst was mit. 

Seid dabei, wenn es beim Heiligen Abendmahl wieder heißt: 
Bier von SEINEM Biervulkan.

Donnerstag, 20. Mai 2021

Agnostische Pastafari?


Unsere Kirche wächst und wächst. Das sieht man nicht nur an der Facebookseite mit 13000 Followern, das zeigt sich auch im Verein. Dort sind wir weit über 500 Mitglieder. Aber natürlich gibt es auch immer wieder mal jemand, der aus dem Verein austreten möchte. Bei uns gibt’s da keine Hürden und eine einfache Mail genügt. Gelegentlich gibt es aber nicht nur die, sondern auch eine Begründung.


Manche, wie die von T.D., kann man einfach nur akzeptieren: „Anlässlich des Grauens in der Welt kann ich nicht mehr an ein gütiges und gnädiges Spaghettimonster glauben, das das einfach so zulässt und köstlich duftend weiterfliegt“.

Na ja, man kann sich schon auch wünschen, dass Juden, Christen und Muslime ähnlich konsequent wären.


Manchmal gibt es aber auch Begründungen, die zum Nachdenken anregen, wie die von D.G.:


„Ich habe nachgedacht und möchte gern hiermit meinen Austritt aus unserer Kirche erklären.

Und zwar deshalb, weil ich die naturalistische Weltanschauung eigentlich doch nicht teilen kann.


Ich denke, alles mögliche könnte sein, wir wissen aber nur sehr wenig. Was "nicht mit rechten Dingen zugeht", wird vielleicht irgendwann simpel erklärbar, und sollte deshalb nicht pauschal weggeleugnet werden. Will sagen, vielleicht gibt es ja doch Elfen, Trolle, eine göttliche Existenz etc., Dinge, die über unseren momentanen Verstand und unsere jetzigen Wahrnehmungsfähigkeiten hinausgehen. Ich empfinde es als dogmatisch, diese Dinge ausschließen/ausblenden zu sollen, und die Wikipedia-Formulierungen zum evolutionären Humanismus zwar in die richtige Richtung gehend, gerade im Hinblick auf die Abgrenzung zu den unmöglichen Absolutheitsansprüche und Dogmen religiöser Lehren und alter Aberglauben, aber eigentlich sollte eine spirituell neutrale Grundhaltung noch darüber hinausgehen und nicht an der Grenze unseres Verstandes halt machen.


Dennoch schätze ich die Arbeit des Vereins sehr und, wer weiß, wenn es irgendwann wieder passt, bin ich gerne wieder dabei.


Viele Grüße“


Aus dieser Erklärung ergeben sich für mich besonders zwei Fragen:

1. Müssen wir wirklich davon ausgehen, dass es doch Elfen, Trolle und eine göttliche Existenz geben könnte?

2. Kann man mit einem solchen Standpunkt nicht mehr Mitglied des KdFSMD e.V. sein?


Bei der ersten ist euch vielleicht schon aufgefallen, dass ich den Teilsatz „Dinge, die über unseren momentanen Verstand und unsere jetzigen Wahrnehmungsfähigkeiten hinausgehen.“ nicht mit übernommen habe. Einfach deshalb, weil das doch ziemlich unstrittig ist und nicht erörtert werden muss. Unsere Wahrnehmung ist voller Fehler und Lücken und unser Wissen ebenso.


Allerdings sehe ich deshalb keinen Grund, ständig davon ausgehen zu müssen, in diesen Lücken könnte sich all das verstecken, was Religiöse nutzen, um die zu schließen. Vielmehr liegt genau darin für mich die Erwartung, mit fortschreitender Erkenntnis und verbesserter Wahrnehmung, z.B. durch technische Geräte, wird das auf naturalistischem Weg geschehen.


Viele gehen davon aus, dass man Götter und ähnliches nicht widerlegen könnte. Das halte ich für falsch. Es kommt einfach darauf an, wie genau diese definiert sind. Die einfache Behauptung: „Es gibt Götter“ lässt sich nicht widerlegen. Ohne Definition ist das völlig beliebig.

Anders bei Elfen, Trollen und dem Gott der Abrahamiten.
Letzterer soll allmächtig sein. Allmacht gibt es aber nicht, also auch nicht diesen Gott. Das zeigt schon die alte Frage: Kann Gott einen Stein erschaffen, den er selbst nicht heben kann.

Dieser Gott ist auch allwissend. Das heißt nicht nur, er wüsste schon jetzt bis ans Ende aller Zeiten ganz genau und bis in die kleinste Einzelheit, was da so passiert. Das heißt auch, wenn schon alles vorherbestimmt ist, hat dieser Gott selbst keine Entscheidungsfreiheit mehr. Er ist in seinen Handlungen an diese feststehende Zukunft gebunden und alles andere als allmächtig.

Deshalb bin ich sicher, wir müssen nicht davon ausgehen, dass Elfen, Trolle und eine göttliche Existenz in dem Sinne, wie sie allgemein verstanden wird, wirklich existieren. Dieser Schluss ergibt sich, wenn wir Ockhams Rasiermesser ansetzen.

Bei der zweiten Frage geht es um Agnostik. Die gibt es in vielen Ausprägungen. Epikur hat die Götter in eine Zwischenwelt gesteckt, in der sie sich nur mit sich selbst beschäftigen und deren Tun nicht den mindesten Einfluss auf die Menschen hat. Könnte man mit dieser Sicht nicht auch sagen, auf Erden geht alles natürlich zu? Ich denke schon.

Es kommt darauf an, ob jemand an Götter glaubt oder für möglich hält, die aktiv in das Geschehen auf Erden eingreifen. Das schließt ein, auch als Agnostiker kann man, je nach Ausprägung, durchaus mit unseren Ansichten und Regeln leben.

Aber es gibt auch Agnostiker, die zwar sagen, wir wissen nicht, ob Götter existieren, aber wir glauben trotzdem an sie. Damit ist in der Regel der abrahamitische Gott gemeint. Für die dürfte es schwer sein, sich mit uns anzufreunden. Sie hätten nicht die Möglichkeit, zu unserem Satzungsziel zu stehen und kommen somit auch nicht als Mitglied in Frage.

Eine Sonderform bilden die Agnostiker, die die Annahme der Nichtexistenz von Göttern für genau so falsch halten, wie den Glauben an sie. Sie halten es für unnötig, in dieser Frage überhaupt Position zu beziehen.

Zweifellos eine edle Ansicht, aber keine praxistaugliche. Vielleicht können auch wir uns die, zumindest in Mitteleuropa, irgendwann einmal leisten. Solange jedoch religiöse Organisationen und der Glaube selbst noch solchen Einfluss auf die Gesellschaften ausüben, halte ich das, was wir tun und wie wir denken, für absolut notwendig.

Doch es ist schön zu hoffen, einmal dorthin zu kommen, wo wir uns selbst überflüssig gemacht haben.