Im Evangelium lesen wir, dass unser
überaus geduldiges Monster den ewig nörgelnden Gnom in einen
Pinguin verwandelte, da der gar nicht mehr zu ertragen war. Um
wirklich seine Ruhe vor dem Quälgeist zu haben, verbannte das
Monster ihn in die Antarktis, wie wir alle wissen, den schlimmsten
Ort, den man sich auf Erden vorstellen kann.
Dort verbrachte er viele Jahre ein
eintöniges Leben. In Seiner unendlichen Güte stellte das Monster
ihm auch ein paar nörgelnde Artgenossen zur Seite, was wohl ein
Fehler war. Statt über den Grund der Bestrafung nachzudenken und
Besserung anzustreben, suchte der wirklich boshafte Kerl gemeinsam
mit seinen Artgenossen nach einer Lösung, aus dieser misslichen Lage
zu gelangen, ohne dass die Truppe sich ändern musste. Verbessern
wollten sie sich in jeder Richtung, natürlich auf Kosten anderer.
Sie tüftelten unermüdlich an einem wirklich miesen Plan.
Zuerst einmal begann die ganze Gruppe
an ihrem Gang zu arbeiten. Wochen und Monate übten die Kerle das
besonders tapsige Watscheln so intensiv, dass sie vor lauter Training
ihre Körperpflege vernachlässigten. Ihre Federn verloren an Glanz,
sie magerten ab. Das ging nicht. Also begannen die Tiere wieder mehr
Wert auf ihre Ernährung zu legen und betrachteten sich auch genauer,
als man das üblicherweise tut. Eine Federkleid musste her, dass
besonders kuschelig wirkte. Es musste bei jedem den Wunsch erwecken,
so einen knuffigen Pinguin streicheln zu wollen. Außerdem musste
mehr Aktion geboten werden. Die Leute sollten so viel Spaß geboten
bekommen, dass sie den Pinguin zu ihrem Lieblingstier erklärten. Die
ganze Kolonie ackerte und rackerte auf nur ein Ziel hinaus. Sie
wollten gefallen, damit sie endlich diese verdammte Antarktis
verlassen konnten.
Bald waren die Anführer der Meinung,
dass der nächste Schritt gemacht werden konnte. Sobald Schiffe sich
in ihrer Nähe auftauchten, spulte die gewitzte Truppe ihr Programm
herunter. Es dauerte nicht lange und der unvermeidliche Wunsch war
geboren, dass diese Tiere zwingend in einen Tierpark oder Zoo
gehörten, damit sich viele Menschen an ihnen erfreuen können. Na
bitte, Ziel erreicht!
Nachdem die Voraussetzungen für eine
Umsiedlung in einen Zoo gegeben waren, kam ein Schiff, um eine kleine
Gruppe der Pinguine einzufangen. Die Zoologen waren überrascht, wie
schnell es ihnen gelang, die Tiere auf ihr Schiff zu bekommen. Sie
mussten fast gar nichts machen, die Pinguine sprangen von allein auf
das Schiff. Es war verblüffend. Erfreut über die leichte Beute
traten sie zufrieden und überpünktlich die Heimfahrt an.
Die Pinguine machten erstmals
Bekanntschaft mit einem Zoo, überglücklich, dass sich all das Mühen
der letzten Zeit am Südpol ausgezahlt hatte. Zufrieden erkundeten
sie ihre neue Unterkunft, dankbar, ihr Futter geliefert zu bekommen
und froh, alle natürlichen Feinde auf einen Schlag los geworden zu
sein. All diese Bequemlichkeiten genießend, vergaßen sie nicht,
alles zu tun, dass auch die anderen Gefährten, die noch am Südpol
litten, nachkamen. Sie gaben ihr Bestes, sobald Besucher im Anmarsch
waren. Kamen Kameras ins Spiel, begannen die Frackträger sofort zu
posen. Sie zogen alle Register, die sie sich erarbeitet hatten. In
einigen Zoos führten die Pfleger schon Pinguinmärsche durch,
spazierten mit ihnen durch die Anlage. Die Besucher flippten aus vor
Vergnügen. Das lockte immer mehr Menschen, die bald die meiste Zeit
ihres Tierparkbesuches damit zubrachten, den Pinguinen zuzuschauen.
Zuerst berichtete die Lokalpresse darüber, dann der regionale
Fernsehsender und so weiter und so weiter …
Immer lauter wurde der der Ruf nach
Pinguinen in den Zoos. Zuerst wollten die Großstädte aufrüsten,
dann bald jede Stadt, in der es einen Zoo oder Tierpark gab. Die Zoos
rüsteten auf und ermöglichten es somit den Pinguinen, sich gut zu
vernetzen, da die Zoos untereinander immer mal Tiere austauschten, um
frisches Blut in die Gruppen zu bringen. Eine weitere Etappe des
Feldzuges der Umsiedler war genommen.
So ölig ihr Gefieder glänzte, so
schmierig gaben sich die Fieslinge jetzt. In den Zoos waren sie die
Nr. 1, also Grund genug, um Forderungen zu stellen. Ein friedliches
Zusammenleben mit den anderen Tieren der Zoos war nicht ihr Ziel. Sie
glaubten, mehr Rechte als die anderen Tierarten zu haben. Sie waren
ja mehr, waren mal kleine Menschen, die durch einen dummen Umstand
vom Monster verstoßen wurden. Wie konnte man sie da auf gleiche
Stufe mit tumpen Tieren stellen?!
Die Pinguine gierten nach Privilegien.
Zuerst forderten sie mehr und besseres Futter. Mit wachsendem Erfolg
beim Publikum wuchs ihr Selbstbewußtsein. Größere und schönere
Quartiere wurden gefordert. Gaben einige Pfleger dem nicht nach,
lieferten die fiesen Gestalten dem Publikum schlechte Shows ab.
Sanken die Einnahmen an Eintrittsgeldern, wurde das leitende Personal
bis hin zum Direktor aufmerksam. Die Pfleger bekamen solche Ansagen,
dass sie klein bei gaben. Das eingelullte Publikum bekam von all dem
nichts mit. Es wollte Spaß und bekam ihn. Sickerte gelegentlich
Insiderwissen durch, wollte das keiner wahrhaben. Dann hieß es nur:
„Ach, die tun doch so viel Gutes, damit wir unsere Freude haben.“
Als die Pinguine dann aber immer
größere Gehege verlangten und die Zoos und Tierparks flächenmäßig
mehr und mehr erweitert wurden bzw. andere Tierarten verschwanden,
weil es keine Genehmigungen zu neuem Land für die Zoos gab, da
begann das vom Monster bevorzugte Volk über Gegenmaßnahmen
nachzudenken. Schließlich wussten sie ja besser als alle anderen
Menschen, wie es um Pinguine bestellt ist.
Die Pastafari begannen die Problematik
in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Schnell fanden sie
Unterstützung von anderen Menschen, die ebenfalls das Spiel der
Pinguine durchschauten und natürlich die Gefahr, die lauert, wenn
Lobbyisten dabei sind, ein Netz aufzubauen, um persönliche Vorteile
gegenüber allen anderen Lebewesen erschleichen zu wollen. Die
Pastafari schlossen sich mit allen Menschen, denen humanistisches
Miteinander wichtig war, zusammen. Gemeinsam setzten sie alles daran,
den Machthunger der Pinguine einzudämmen. Sie versäumten keine
Gelegenheit, die Machenschaften dieser hinterhältigen Wesen
aufzudecken und bekannt zu machen, um ihnen Einhalt zu gebieten. So
gelang es letztlich, ihre Privilegien erst zurück zu drängen und
später sie ganz abzuschaffen. Endlich herrschte wieder Gleichheit
unter den Tieren im Zoo, alle Tiere hatten die gleichen Chancen und
es gab neue Vielfalt in den Gehegen.
Was wir daraus lernen können?`Keine Ahnung, aber eine schöne Geschichte, oder?
Eure Elli S.
Was wir daraus lernen können?`Keine Ahnung, aber eine schöne Geschichte, oder?
Eure Elli S.